Bericht: Vollmond-Hasen jagen Samstag, 04.Juli 2020

Letzten Samstagabend, hat Frauchen mich mitgenommen und ist mit mir zusammen nach Kiesen in einen tollen Wald gefahren. Wie so oft, wenn wir in diesem Wald sind, gab es auch diesmal viel Action. Es waren noch neun andere Hunde-Mensch-Teams mit dabei. Am liebsten hätte ich sofort alle begrüsst und mit dem Ein- oder Anderen noch ein bisschen gespielt, aber Frauchen hatte wie so oft andere Pläne.

Nach dem Frauchen leichtsinnigerweise mein Abendessen in einen Papiersack geworfen hat und ich dabei tatenlos zusehen musste, durfte sie danach gleich am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn man nicht weiss, wo sein Essen ist und es suchen muss. Wir Hunde (die die Beute nebenbei bemerkt viel schneller gefunden hätten!) mussten uns hinsetzen und dabei zusehen wie unsere Frauchen und Herrchen planlos durch den Wald streiften und ihre Grillwürste suchten. Als endlich alle eine Wurst hatten, ging es weiter durch den Wald.

Dann mussten wir wieder warten, während unsere Menschen mitten im Wald Löcher gruben – wehe wenn wir das gemacht hätten – und für jeden von uns Hunden einen Beutel im Boden versteckten. Dann durften wir der Reihe nach suchen gehen. Endlich konnten wir zeigen, wie man etwas richtig sucht.

Ein Stück weiter sind wir wieder angehalten und Frauchen drückte das Ende der Leine und einen meiner Beutel einer sehr netten, jedoch auch wildfremden Frau in die Hand und nahm dafür deren Hund und dessen Beutel mit. Wir haben dann den Beutel mitten im Wald liegen lassen und mussten zurück zu unseren Menschen und wir Hunde durften wieder zu unserem Besitzer.

Dann sollten wir unseren Frauchen und Herrchen zeigen, wo wir vorher den Beutel versteckt hatten. Da es jedoch noch sehr viele andere tolle Gerüche im Wald hatte und auch an anderen Orten Futterbeutel anderer Hunde versteckt waren, haben einige von uns den Menschen am anderen Ende der Leine ein wenig im Wald herum geführt, bevor wir dann schlussendlich alle wieder unsere Beute zurück geholt hatten.

Danach sind wir zu einem grossen Feld gewandert. Der Reihe nach mussten wir alle warten, während unsere Menschen aufs Feld liefen und auf einmal verschwanden. Dann durften wir endlich los, um nach dem Rechten zu sehen. Mitten auf dem Feld war ein komisches blaues Tuch. Darunter hatten sich unsere Menschen versteckt. Wir alle fanden das erst mal ein wenig suspekt, haben aber schlussendlich alle unsere Herrchen und Frauchen gefunden.

Als wir uns alle wieder etwas beruhigt hatten, lief Ruth mit einer ganzen Menge Futterbeuteln wieder aufs Feld hinaus. Am liebsten wären wir natürlich alle direkt hinterher gerannt, um unsere Beute wieder zurück zu holen, aber wir mussten wieder einmal warten. Dann waren wir an der Reihe und Frauchen setzte sich zu mir auf den Boden und wir starrten gespannt zusammen aufs Feld und warteten ab, was nun passiert. Ruth warf dann die Beutel mit einem Signal ins Gras und als er gelandet war, durfte ich endlich los, um meinen Beutel zurück zu holen. Manche von uns haben ihn sofort gefunden, den meisten von uns musste Ruth jedoch ein bisschen auf die Sprünge helfen.

Danach kam noch die absolut beste Disziplin (ich glaube, das haben alle Hunde so gesehen) – die Reizangel. Da waren wir alle Feuer und Flamme und haben gehetzt was das Zeug hält.

Eigentlich waren wir nun schon alle etwas müde und wir haben uns auf den Weg zurück gemacht. Ganz vorbei konnte es jedoch noch nicht sein, denn wir hatten ja unser Abendessen noch gar nicht. Ich habe mich auch etwas darüber gewundert, dass Frauchen von Vollmond-Hasen jagen gesprochen hat, es aber zu diesem Zeitpunkt immer noch hell war und vom Mond jede Spur fehlte. Aber eigentlich war mir das auch egal, denn die Hauptsache war, dass wir so viele tolle Sachen machen durften.

Als wir wieder bei den Autos waren, war es im Wald doch schon relativ dunkel geworden. Nun war noch die letzte Aufgabe angesagt. Wir mussten unser Futter – das unsere Menschen ja leichtsinnigerweise einfach abgegeben haben – suchen und finden. Für uns Hunde, mit den guten Nasen, wäre das kein Problem gewesen aber die Menschen hatten da schon eher Probleme. Deshalb hatte jeder Beutel ein komisches Licht, so dass Herrchen und Frauchen uns helfen konnten. Nach einiger Suche – manche glaubten schon, sie müssten hungrig ins Bett – hatte doch jedes Team das Abendessen seines Hundes gefunden. Dann durften wir endlich fressen. Hundemüde gingen wir dann schon mal alle ins Auto schlafen, während die Menschen sich auch noch über ihre gefundene Beute her machten. Und anscheinend haben sie beim Essen und gemütlichen ausklingen lassen, dann tatsächlich noch den Vollmond gesehen und wahrscheinlich auch noch ein wenig angeheult.

Zuhause angekommen, waren wir jedenfalls beide erledigt und Frauchen war wieder einmal gut ausgelastet und zufrieden.

Vielen lieben Dank an Ruth und Marlen, dass ihr euch immer wieder so tolle Sachen ausdenkt, um unsere Menschen zu beschäftigen und ihnen damit eine Freude zu bereiten. So ganz nebenbei kann ich glaube ich für alle Hunde sprechen, dass wir dabei auch jedes Mal grossen Spass haben und uns freuen!

Bis zum nächsten Mal
Filou mit Chantal

Impressionen in der Bildergalerie